Viele Kinder & Jugendliche haben ein eigenes Smartphone oder nutzen das der Eltern, um Videos zu drehen. Manche schneiden aus den aufgenommenen Clips sogar schon kleine Filmchen und unterlegen sie mit Musik oder witzigen Texteinblendungen. Das ist kreativ und macht jede Menge Spaß!
Aber einen „richtigen Film“ zu drehen ist bei vielen jungen Menschen ein lang gehegter Traum.
Gemeinsam mit dem Kinder- & Jugendzentrum „Number 7“ wollten wir diesen Traum möglich machen.
Deshalb fand in der 4. & 5. Sommerferienwoche jeweils Montag bis Freitag von 10- 17h ein Filmworkshop statt, indem wir einen knapp 30- Minütigen Kurzfilm produzierten.
Mitmachen konnten zwölf Mädchen & Jungen zwischen 10- 14 Jahren.
Die Geschichte die verfilmt werden sollte, drehte sich um vier Hobby-Detektive die sich auf die Suche nach den verschwundenen Hauskatzen aus der Nachbarschaft machen. Dabei lösen sie ein Rätsel am Waldrand, treffen einen merkwürdigen Vogelmenschen und erleben wie ein angeblich harmloses Chemie- Experiment im Chaos endet…
Während des 10- tägigen Workshops erfuhren die jungen Teilnehmer*innen alles wichtige über die Kunst des Filmemachens: Warum steht die Kamera wo sie steht? Was macht ein*e Regisseur*in und wie erzählt man eigentlich eine Geschichte im Film? Dabei war dem Dozententeam von Freigesprochen Mediencoaching ganz wichtig: Auch wer noch keine praktische Vorerfahrung hat bekam die Gelegenheit zu entdecken, zu fragen und alles auszuprobieren, was sie oder ihn schon immer an Filmen und am Filmemachen fasziniert hat.
Nach der Vorstellung des Scripts – welches übrigens im Rahmen eines vergangenen Hörspielprojekts entstanden ist – mehreren Leseproben, der endgültigem Rollenverteilung, diversen Schauspiel- & Stimmübungen mit Profi Sunny Bansemer und einer guten Drehvorbereitung wurden Kameras, Mikrofone und Lampen ausgepackt und die verschiedenen Positionen an einem Filmset von Videoproduzent Marco Rentrop erklärt. Schon bald verstanden die jungen Teilnehmenden die Wirkung von Licht, von verschiedenen Einstellungsgrößen und natürlich, warum man eigentlich eine Klappe schlägt.
In den 9 Drehtagen an ganz verschiedenen Locations in und um Willich konnten die Kids jede Menge Erfahrung vor und hinter der Kamera sammeln. Teamwork wurde in diesen Tagen ganz groß geschrieben!
Als Ritual starteten wir täglich mit einem kleinen Warm- up in den Tag, das jeden Tag von einem anderen Teilnehmenden geleitet wurde.
Nach der letzten Klappe gab es natürlich auch ein kleines Abschlussfest mit Pizza, Süßigkeiten und zwei bombastischen selbstgebackenen Kuchen von Teilnehmerin Livia. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gingen alle nach zehn spannenden Tagen auseinander.
Jetzt beginnt für das Dozententeam die Postproduktion des Films- alle Teilnehmer*innen und natürlich auch wir selbst sind schon ganz gespannt auf das fertige Ergebnis. Wenn Corona es zulässt gibt es vielleicht sogar eine kleine Kino- Premiere- aber bis dahin ist natürlich noch einiges zu tun.
Um die Wartezeit zu überbrücken gibt es hier schon einmal einen Blick hinter die Kulissen in unserer Foto- Galerie.
Übrigens: Schon 2019 genossen bereits einige Kinder und Jugendliche des JUZ „Number 7“ ihren großen Moment auf dem roten Teppich bei dem Gewinn des Medienpreises „Drehmomente NRW“ für den Film „Späte Gäste“. Der Cybermobbing- Kurzfilm „Der Neue“, der im Ferienprogramm 2020 entstand lief sogar auf dem REC Filmfestival in Berlin und wird ganz oft im Rahmen des Schulunterrichts präsentiert.
Mal schauen, wie es mit „Dem Geheimnis der verschwundenen Kuscheltiere“ weitergeht.