Influencer sind bei Kindern und Jugendlichen gerade schwer angesagt. Sie folgen ihnen in sozialen Netzwerken, also auf YouTube, Instagram und TikTok, schauen sich deren Fotos und Videos an und eifern dem Lifestyle ihrer Idole nach, der nach außen hin nur als Reisen und Luxusartikeln- die man in die Kamera hält und dafür auch noch bezahlt wird- besteht. Klingt erstmal nach einem Traumjob, oder?
Der Wunsch, selbst Influencer/in zu werden und das vermeintlich perfekte Leben der Online-Stars zu führen, ist bei vielen Heranwachsenden groß.
Doch ist alles wirklich so makellos, wie es auf den ersten Blick aussieht? Was ist echt und was ein Fake? Und was machen die digitale Bestätigung und der permanente Vergleich mit anderen mit uns und unserem Selbstbewusstsein?
Im Workshop stellten sich die Kids die Frage, wieviel Privatleben man in den sozialen Medien preisgeben sollte- denn jede Online- Präsenz birgt auch Risiken für Datenschutz, Mobbing oder Belästigung. Sie lernten, dass selbst die banalsten Situationen, die die Influencer als „spontanen Schnappschuss“ präsensentieren, teilweise absurdem Ausmaß inszeniert sind. Influencer nennen das „Plandid“. Gemeint sind damit die Fotos, auf denen wir wirken, als würden wir gar nicht mitbekommen, dass wir fotografiert werden- dabei sind sie sehr wohl gestellt.
Stundenlange Fotoshootings für ein „spontanes Bild“ um eine Illusion vom perfekten Leben herzustellen. Ständig auf der Jagt nach „Insta- tauglichen“ Motiven- selbst im Urlaub, der ja eigentlich zu Erholung sein sollte. Klingt das wirklich nach einem Traumjob und schnell verdientem Geld?
Welchen Preis zahlen wir dafür? Müssen wir wirklich jeden Moment dokumentieren, um zu wissen, dass er passiert ist?
In aufgezeichneten Interviews erklärten die Workshopteilnehmer/innen was sie faszinierend an Influencern finden, welchen Personen sie gern folgen und wie viele Stunden sie am Tag durch das Newsfeed scrollen. Sie fragten sich, ob Instagram süchtig machen kann und ob sie schon einmal etwas gekauft hat, nur weil ein Influencer dafür geworben hat.
Sie erklärten verschiedene Social Media- Fachbegriffe und komponierten anschließend Song- Snippets zu den selbst ausgewählten Themen „Filter“, „Fake“, „Selbstdarstellung“ & „Shitstorm“. Die Songs wurden anschließend im mobilen Tonstudio eingesungen.
Für die Musikvideos inszenierten sich die Workshopteilnehmer/innen in unterschiedlichen Foto- & Videoaufgaben als erfolgreiche Social Media Stars und schlüpften in die unterschiedlichsten Rollen- Lach- Muskelkater inklusive!!!
Gefördert wurde das Projekt durch den Kulturrucksack NRW.