Vor über 80 Jahren wurde die Brotfabrik „Germania“ in Duisburg- Hamborn zur Zentrale des sozialdemokratischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus am Niederrhein. Unbemerkt von der Gestapo konnte von der Brotfabrik in den Jahren 1934 & 1935 ein weit verzweigtes Verteilernetz von illegalen Schriften aufgebaut und organisiert werden. Das brisante, im Kleinformat gedruckte Material („Sozialistische Aktion“), wurde von Brotfahrern (im Brot oder Zwieback versteckt) an einen interessierten, vertrauenswürdigen Kundenkreis ausgeliefert. Die Schriften waren äußerlich getarnt und versteckten sich hinter unverdächtigen Umschlagtiteln wie „Die Kunst des Selbstrasierens“, „Pfegen Sie Ihre Haare“ oder „Platons Gastmahl“.
Das Hörspiel „Brotfabrik Germania“ erzählt die Geschichte einer mutigen jungen Frau, die ihr Leben und das ihrer Familie riskierte, um über die Ziele und den Terror des NS- Regimes aufzuklären. Die Geschichte beruht auf wahren Gegebenheiten & Biografen, wurde jedoch um die Handlung zu straffen um wenige fiktive Charaktere ergänzt.
Nach einem Besuch der Sonderausstellung „Das rote Hamborn, Politischer Widerstand in Duisburg 1933- 1945“ setzten sich die Schüler/innen des 11. Jahrgangs mit Duisburger Biografen im Nationalsozialismus und Formen des Wiederstands auf Grundlage historischer Fakten auseinander und stellten sich Fragen wie:
Welche Handlungsspielräume hatten die Menschen in der NS- Zeit? Welchen Einfuss habe ich selbst auf Politik und Gesellschaft? Welchen Wert haben unsere Vorstellungen, wenn es um die „eigene Haut“ geht?
In 3 verschiedenen Gruppen realisierten die Schüler/innen unterschiedliche Projekte. In unserem Workshop drehte sich alles um das Thema Hörspiel.
Die Workshopteilnehmer/innen lernten Biografen von mutigen Frauen und Männern aus Duisburg kennen und machten die spannende Geschichte der Brotfabrik Germania „hörbar“.
Das Hörspiel entstand im Rahmen eine Projektwoche der Erich Kästner Gesamtschule Duisburg in Kooperation „Freigesprochen Mediencoaching“ und dem „Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte & Demokratie“.