In den ev. Elias- Kirchengemeinde Dortmund drehte sich in den Herbstferien alles um das Thema „YouTube“ & das Videogenre „Follow me around“. Der Begriff Follow me around – kurz “FMA” – wurde geprägt durch YouTuber und Blogger, die in ihren Videos ihre Community in ihren Alltag, ihren Urlaub oder bestimmte Events mitnehmen. Die Follower können ihnen also digital folgen und sehen, was sie erleben und erhalten so einen authentischen & spannenden Einblick in das Leben ihres Idols.
Wir wollten uns dieses Videogenre genauer ansehen und gemeinsam tolle Videoportraits über jeden Workshopteilnehmer erstellen. Besonders wichtig war uns der Aspekt „persönliche Daten“: Was darf man im Netz zeigen und was besser nicht? Den Wohnungseingang mit Klingelschild, den Straßennamen, die Chats mit der besten Freundin? Besser nicht! Einige Videos verraten oft viel mehr, als man eigentlich zeigen möchte. Und das alles ist öffentlich einsehbar und wenn das Video einmal online ist, hat man keine Kontrolle über die Zuschauer/innen.
In dem Projekt lag der Fokus darauf, sich selbst auszuprobieren und seine Medienkompetenz durch die kreative Arbeit zu stärken.
Die Filme sollen den Alltag & die Persönlichkeit der jungen Nachwuchsfilmemacher/innen zeigen und versuchen im „Normalen“ das „Besondere“ zu finde, ohne dabei zu viel preiszugeben.
Nach einem Basis-Workshop in dem sich die Workshopteilnehmer/innen mit medientechnischen Grundlagen (Kameraarbeit, Einstellungsgrößen, Perspektiven, Licht, Ton, Bildrechte, Interviewtechnik & Regie) beschäftigten erhielten alle ein „Starter- Paket“ (Stativ, Selfiestick, Anleitung etc.) mit dem sie am nächsten Tag ihren ganz eigenen Film drehen konnten.
Wichtig war es uns, den Jugendlichen zu zeigen, dass man auch mit einfachen Mitteln, wie z.B. auch einer Smartphone-Kamera gute Ergebnisse erzielen kann und dafür nicht zwangsläufig teures Equipment benötigt.
Aaaand Action… Bei den Dreharbeiten konnte jeder individuell arbeiten, oder sich mit jemandem aus der Gruppe zusammenschließen, um sich gegenseitig zu filmen. Die Dozenten gaben bei Problemen Hilfestellung und schauten bei Dreh auch mal über die Schulter.
Die ungeschnittene „Wahrheit“ sahen wir uns am nächsten Tag gemeinsam an und analysierten, welche Szenen wichtig sind, an welchen Stellen gekürzt werden kann oder welche Inhalte zu privat für die Öffentlichkeit sind. Die Jugendlichen lernten auch die Grundlagen eines Schnittprogramms kennen und gestalteten gemeinsam einen „Rohschnitt“, welcher von den Medienprofis anschließend noch abgerundet wurde. Auch das Thema „Musik im Film“ spielte an diesem Tag eine wichtige Rolle.
Nachdem die Teilnehmer sich in Videointerviews gegenseitig befragt haben und so eine Menge übereinander erfuhren, erhielten alle am letzten Tag noch ein kleines „Bonbon“ für ihr Video: Das konnte eine Aufnahme mit einer Drohne, ein Zeitraffer oder ein Videotrick à la Zach King sein. Am Ende waren alle mächtig stolz auf ihr Video.